Bei herbstlich kühlen, aber sonnigen Wetter fuhren die Schüler der Klasse 10a und 10M am 18.10.2023 zur Schulexkursion im Fach Geografie an die Talsperre Leibis/Lichte. Die zweitgrößte und modernste Trinkwassertalsperre Deutschlands sollte den Schülern aufzeigen, wie eine ganze Region in Mittel- und Ostthüringen mit Trinkwasser versorgt werden kann. Initiiert durch die erneuerte Kooperationsvereinbarung zwischen dem Zweckverband Mittleres Elstertal und der Regelschule „Otto-Dix“ konnte diese Fahrt für alle Schüler der zehnten Klasse ermöglicht werden.
Vor Ort durften die Schüler auf die 307m breite Staumauer gehen und sich das faszinierende Bauwerk betrachten. Sie erfuhren viele Einzelheiten zu der Trinkwassergewinnung, den Schutzgebieten und der Stromerzeugung durch die Talsperre. Außerdem konnten die Schüler im Besucherzentrum an einem Modell die Verläufe des Wassers durch die Stollen Lichte I und Lichte II besser nachvollziehen. Das Staunen war groß, als alle erfuhren, wie weit das Wasser über Rohre und Systeme geleitet wird und dass sogar das eigene Wasser aus dem Geraer Wasserhahn nicht selten aus dieser Talsperre kommt.
Die imposante Größe des Bauwerks konnte man erst so richtig einschätzen, nachdem uns der Bus an den unteren Teil der Staumauer fuhr und wir die knapp über 100 Meter hohe Betonwand vor uns hatten, die das Wasser staut und abhält. In diesem unteren Teil der Anlage der Thüringer Fernwasserversorgung konnten wir über physikalische und technische Details informiert werden, die uns besser verstehen ließen, wie das Wasser über Drucksysteme und ganz ohne Pumpen die langen Wege durch die Bergstollen hindurch zurücklegen kann. Als Highlight durften wir sogar die über 60 Meter langen Sicherungswege in der Staumauer entlang gehen und waren nur 2m von dem riesigen Staubecken entfernt. Dort gab es noch interessante Details zu Schwimmlot und Pendellot zu erfahren, damit man jede kleine Bewegung der Staumauer messen kann. Einer der interessantesten Fakten für die Kinder war hier, dass diese Lote das Erdbeben mit anschließenden Tsunami-Auslöser rund um Japan vor einigen Jahren mit ihren Messgeräten wahrnehmen konnten und eine Verschiebung der Staumauer um knapp 2cm gemessen wurde. Hier wurden den Schülern globale Zusammenhänge an einem regionalen Beispiel dargestellt.